Orthomolekulare Medizin
In meiner Praxis arbeite ich vor allem mit der orthomolekularen Medizin. Allerdings wissen recht wenige meiner Patienten, was hinter diesem Begriff steckt. Viele denken sogleich an die Einnahme unzähliger Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungmittel oder sogar an die Ausgabe des Spiegels 03/ 12 mit dem Titel „Die Vitamin Lüge“.
Allerdings hat die orthomolekulare Medizin rein gar nichts damit zu tun. Denn sicherlich ist es vollkommen unnötig und vielleicht sogar auch gefährlich, wahllos irgendwelche Vitaminpräparate in sich hineinzuschütten.
Zu erst einmal geht es nur zu einem kleinen Teil um Vitamine. Heute weiß man, dass zu den wichtigen Mikronährstoffen auch Vitaminoide, Mineralstoffe, essentielle Fettsäuren und Aminosäuren gehören. Hier nun ein Nahrungsergänzungsmittel zu finden, das alles bieten kann, dürfte schwierig sein und ist auch nicht sinnvoll.
Zum anderen wird in der orthomolekularen Medizin genau betrachtet, welche Krankheitssymptome beim Patienten bestehen, welchen Lebensstil er führt, wie er sich ernährt und welche weiteren Risikofaktoren, wie z. B. Rauchen, Medikamenteneinnahme oder Langstreckenflüge, bestehen.
Daraus ergibt sich dann ein ganz individueller Mikronährstoffbedarf, der bei jedem ganz unterschiedlich ist. Denn das ist genau das Problem, bei der Einnahme irgendwelcher Vitaminpräparate, die alle gleich sind – der einzelne Patient und seine Bedürfnisse sind es eben nicht.
Ergänzt wird die Analyse des Mikronährstoffbedarfs dann durch Labordiagnostik, da die Einnahme der Mittel immer unter Spiegelkontrolle und zeitlich begrenzt erfolgen sollte.
Natürlich kann und möchte die orthomolekulare Medizin die gesunde Ernährung niemals ersetzen, sondern diese bei erhöhtem Bedarf eben ergänzen.
Da die orthomolekulare Medizin so enorm individuell eingesetzt werden kann, ergeben sich unzählige Möglichkeiten:
- zur allgemeinen Prävention
- für Better-Aging
- bei der Leistungsoptimierung im Sport
- bei allergischen Erkrankungen und Störungen des Immunsystems
- bei stressbedingten Erkrankungen und im Prüfungsstress
- in der Kinder-, Frauen- und Männerheilkunde
- im Nebenwirkungsmanagement
- und bei vielem mehr…