La chufa – die Erdmandel …

Alle Bilder ©Cornelia Krämer

… ein echtes „Über-lebensmittel“

In meiner Zeit in Barcelona habe ich mich als Sonnenfan immer ganz besonders auf den Sommer gefreut. Dort habe ich ein tolles Erfrischungsgetränk kennen und schätzen gelernt: die Horchata de Chufa oder Orxata de Xufes (katalanisch)- zu deutsch „Erdmandel-Milch“.

Mit Mandeln hat dies rein gar nichts zu tun, sondern die Erdmandel oder auch Tigernuss gehört zur Gattung der Zypergräser aus der Familie der Sauergrasgewächse und kommt vor allem im Mittelmeerraum vor. Für die Erdmandelmilch werden die Knollen ausgepresst bzw. im Mixer püriert und mit Wasser gemischt. Nach Belieben kann Zucker zugefügt werden.

In Barcelona gibt es einige sehr bekannte Horchaterías, die das ganze Jahr geöffnet haben, wie z. B. El tío che oder la horchatería Sirvent. Allerdings öffnen im Sommer an verschiedenen Staßenecken valenzianische Horchaterías, wo die Wurzelknollen der Erdmandeln frisch ausgepresst werden und als leckeres Getränk angeboten werden. Mein Favorit ist die zuckerfreie Variante, „sin azúcar“. Aber auch in den Supermärkten gibt es das leckere Getränk im Tetrapack zu kaufen.

Nach Spanien kam die Erdmandel mit den Arabern und die Gegend um Valencia erwies sich als besonders geeignet für den Anbau der Pflanze. Weshalb die beste horchata angeblich auch aus Valencia kommen soll.

Nachdem ich wieder in Deutschland war, habe ich mir oftmals dieses erfrischende Getränk gewünscht, dass an heißen Tagen, die Energiereserven schnell auffüllt ohne dass man sich schwer fühlt. Doch zu meiner großen Freude habe ich mittlerweile in einigen Bioläden und Reformhäusern die Erdmandel finden können – nicht als Horchata, jedoch als Erdmandelflocken oder als Erdmandelmuß.

Und so dachte ich, dass es sich einmal lohnt dieses „Superfood“ genauer zu betrachten. Der biologische Arzt und Chemiker Dr. Dr. Walter Schwarz bezeichnete die Erdmandel sogar als „Überlebensnahrung“, denn schon 30 g Erdmandeln täglich reichen aus, um den Körper mit allen Nährstoffen zu versorgen, die er benötigt. Darüber hinaus haben sie einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E zum Zellschutz, Biotin (Vitamin H) und Rutin, das die Blutgefäße stabilisiert und Gewebe festigt.
Des weiteren ist die Erdmandel ein fantastischer Ballaststoff, der Stuhlverstopfung vorbeugt und vor allem im Dickdarm der Schleimhautpflege dient. Da das Hungergefühl deutlich reduziert wird, dienen sie oftmals auch bei Reduktionskosten zur Gewichtsabnahme und auch für Allergiker mit Nussallergien können die Erdmandel eine tolle Alternative sein, da sie zwar einen nussigen Geschmack haben, aber zur Familie der Gräser gehören und so oft für Allergiker verträglich sind.

Wie man sicher merkt, bin ich begeistert von diesem Lebensmittel und verwende sie fast täglich für verschiedene Gerichte. Denn abgesehen davon, dass es gesund ist, schmeckt es einfach super lecker.

Aus getrockneten Erdmandeln kann ich dann auch hier wieder horchata genießen:
250 g getrocknete Erdmandeln (z. B. von Govinda)
1 l Wasser und Wasser zum Einweichen
nach Belieben Zucker, Zimt, Zitrone

Erdmandeln für ca. 24 – 36 h einweichen, evt. das Wasser mehrmals wechseln,
dann die Erdmandeln mit 250 ml frischem Wasser mit einem Mixer pürieren.
Die milchige Flüssigkeit durch ein Tuch sieben und das restliche Wasser (750 ml), sowie evt. Zucker, Zimt und Zitrone hinzufügen. Nochmals mit dem Mixer pürieren, kühl stellen und genießen.

Es gibt verschiedene Rezepte mit Zucker, Zimt und Zitrone; ich mag es am liebsten komplett pur, d. h. also nur mit Wasser.

Wer noch mehr Infos möchte
Durchschnittliche Nährwerte pro 100 g gemahlene Bio – Erdmandeln:
Brennwert   1881 kJ/ 451 kcal
Eiweiß   4,3 g
Kohlenhydrate   48,4 g
Fett    24,9 g
… davon gesättigte Fettsäuren   2,5 g
Ballaststoffe   15,4 g
Natrium   3,8 mg
Calcium   17,9 mg
Eisen   7,2 mg
Kalium   992,3 mg
Kupfer   0,4 mg
Magnesium   90 mg
Phosphor   260 mg

Wissenschaftliche Studien
Die wohltuende Wirkung der Erdmandel wurde in Spanien schon im Lexikon des 19. Jahrhunderts gepriesen. Auszug aus “Flora española”, publiziert in der Mitte des 19.Jahrhunderts von Dr. Pio Font:

Erdmandel: erwärmt den Körper, trocknet Wunden, vertreibt Blähungen, kräftigt die Eingeweide, heilt Koliken, wirkt harntreibend, erleichtert die Menstruation, ist gut gegen Schwindel und Kopfschmerz; empfehlenswert bei Geschwüren im Mund und Zahnfleisch ist es, die Erdmandel zu zerkauen und den dabei entstandenen Saft im Mund zu verteilen.

Auszug aus einer Studie von Dr.med.W.Zimmermann (Klinikum München):

Erdmandeln:sind einzigartige Früchte mit sogleich hohem Ballaststoffanteil und angenehmem Geschmack, beschleunigen die Darmpassage des Nahrungsbreis beträchtlich und vermehren sein Volumen. Stuhlverstopfungen werden dadurch in aller Regel in wenigen Tagen beseitigt, sie wirken sich bei jeder Art von Darmproblemen günstig aus, hoher Sättigungseffekt, reduziert das Hungergefühl: schon 30g täglich gemischt mit Quark oder Obst machen satt und sind somit ideal für jede Diät. Durch ihre Inhaltstoffe wird die Erdmandel ausdrücklich für Diabetiker empfohlen. Mit einem Löffel Erdmandeln, der normalen Ernährung beigefügt, kann man den Zuckergehalt des Blutes senken.

Auszug aus den Gutachten von Rosaura Farré (Catedrática de Bromatología, Facultad de Farmacia de Valencia) über “Erdmandeln: Ernährung und Diätetik”; Miguel Bixquert (Profesor titular de la Facultad de Medicina de Valencia) über “Erdmandeln: Verdauung”;
Martínez Valls (Profesor titular de la Facultad de Medicina de Valencia) über “Erdmandeln: Positive Effekte auf das Herz und den Kreislauf”, die am 13. Mai 2003 unter dem Titel:”Erdmandeln und Erdmandelmilch aus Valencia. Tradition und Gesundheit” in Valencia vorgestellt wurden:

• Heil- und antioxidierende Wirkung
• Senkung des “schlechten” LDL-Cholesterins durch den hohen
Vitamin E Anteil
• Hoher Anteil an Ölsäure (mehr als bei Olivenöl)
• Ideal für Kinder, ältere Personen und Sportler.